Britta Redmann im #netzwerktalk

Acht Fragen sind es dieses Mal geworden - passt total gut, weil die 8 für Balance & Organisation steht. Aber das sagt längst nicht alles über Britta aus - hier erfahrt Ihr viel mehr über die agile Anwältin!

 

1. Agile Anwältin – was sagt das über Dich aus?

 

Dass ich Anwältin bin ist ja erstmal selbsterklärend. Ich war und bin allerdings nie die Anwältin, die man klassischer Weise kennt, wenn es um einen Rechtsstreit geht oder die vor Gericht ein Urteil (Ergebnis) erstreitet. Klar – das geht auch, aber meine Berufung ist eine andere:

 

Ich möchte Lösungswege aufzeigen. Nutzer- und kundenzentriert. Genau das macht für mich Agilität aus.

 

Ich bin beweglich im Kopf, im Denken, im mich Hineinversetzen in andere Menschen und nicht zuletzt auch rein räumlich. Ich warte nicht, bis ein Kunde oder ein „Fall“ zu mir kommt, sondern bewege mich auf die Menschen mit ihren Problemen und Fragen zu. Auf der Suche nach einer unkonventionellen und individuellen Lösung für den Menschen, mit dem ich auf Augenhöhe arbeite.

 

 

2. Doppelrolle Anwältin und Personalerin – warum reicht Dir ein Job nicht?

 

Für mich war es nie nur eine vorgegebene Position, die ich einnehmen und ausfüllen möchte. Vielmehr sollte sich die Position mit mir entwickeln und Gestalt annehmen. Es sind Themen, die mich bewegen und die untereinander vernetzt sind. Die verschiedenen Rollen, in die ich schlüpfen darf, befruchten sich gegenseitig und unterstützen sich. Aus dem HR, dem Recht und der Beratung kann ich wechselseitig für den jeweils anderen Bereich lernen und neue Erkenntnisse mitnehmen. Und eins verbindet alle meine Tätigkeiten: Es interessiert mich, warum Menschen bestimmte Dinge so machen und entscheiden, wie sie es machen – das verbindet die nach außen vielleicht erst einmal nebeneinander stehenden Jobs.

 

Einen großen Vorteil ziehe ich auch auf jeden Fall daraus, dass ich sowohl die Knackpunkte des Angestellten- als auch des Selbstständigen-Daseins kenne – sowohl die Hürden von Strukturen, Abteilungen, Teams und Prozessen als auch die von Selbstorganisation, Freiraum, Vertrieb und Planung des eigenen Business.

 

 

3. …und nebenbei noch ein paar Bücher – hat Dein Tag mehr als 24 Stunden und wie managest Du Deine Zeit?

 

Ich arbeite einfach wirklich total gerne!!!

 

Nicht jeder meiner Jobs macht 40 Stunden pro Woche aus – das ist klar. Aber auf mehr als 40 Stunden in Summe kommt man natürlich auch, wenn es Spaß macht, ein Projekt spannend ist und auch mal ein Wochenende für „das eigene Ding“ geopfert wird. Eben weil es sich nicht wie ein Opfer, sondern wie ein Zugewinn anfühlt. Das kann jeder nur für sich selbst beurteilen, inwiefern das Schreiben eines Buches auch mal ein Hobby sein kann – und sich auf der anderen Seite natürlich trotzdem lohnen sollte. Zeitmanagement funktioniert bei mir über Teilzeitmodelle, die ich flexibel leben darf. Genau das ist meine Vorstellung von #NewWork.

 

4. Was kannst Du als Juristin zur NewWork Debatte über Buzzwords hinaus beisteuern? Wen möchtest Du ansprechen?

 

Ich bringe juristische Substanz in die NewWork Debatte – und zwar dann, wenn Unternehmen erste Schritte in Richtung agiler Unternehmenskultur starten und die Prozesse und Strukturen hinterherhinken was alte Arbeitsverträge angeht, wie der Betriebsrat einzubinden ist, was bei mobiler Arbeit und nicht monetärer Vergütung möglich ist und was nicht. Das ist mein USP – die Marke „Britta Redmann als agile Anwältin“.

 

Angesprochen fühlen darf sich davon jeder, der sich und oder sein Unternehmen nachhaltig entwickeln & agil aufstellen möchte. Ich möchte durch meine unterschiedlichen Blickwinkel immer alle Optionen (oder zumindest viele sichtbare und versteckte) beleuchten und die individuell passende für die Menschen in ihrem persönlichen, beruflichen und gerade relevanten Kontext erarbeiten. NewWork heißt auch, dass es weniger Blaupausen gibt. Die dadurch fehlenden Rahmenvorgaben ersetze ich gemeinsam mit meinen Kunden durch neue flexible Arbeitssysteme. Genau davon leben meine Workshops und Veröffentlichungen und umgekehrt. Ein ständiger Wissenskreislauf – aber ohne Wiederholungen, sondern immer mit „Frischwasserzufuhr“.

 

5. Was magst Du an Social Media – was nicht?

 

Pro: die Menge an Leuten, die ich kennengelernt habe. Erst virtuell, in der Folge aber auch real. Es ist wirklich erstaunlich wie schnell sich Gleichgesinnte vernetzen. Durch den ständigen Austausch bin ich nicht nur schneller up to date sondern kann direkt in die Diskussion einsteigen und mein Wissen weitergeben bzw. teilen.

 

Contra: der Umgang mit „Idioten“ im Netz. Mit beleidigenden Kommentaren und Missbrauch der Macht dieser Netzwerke.

 

 

6. Wie bildest Du Dich weiter?

 

Über das Schreiben meiner Bücher: ganz klar eine sehr intensive, langfristige und tiefgehende Auseinandersetzung mit Fachthemen, die mich selbst lernen lassen, die ich genau dann aber auch wieder in meinen Workshops, Beratungen und Vorträgen einfließen lassen kann.

 

Und tatsächlich über Social Media: das ist für mich gelebtes und erlebtes Zeitungslesen. Es funktioniert überall und zu jeder Zeit. Etwas spannendes Neues findet man immer – im kleinen oder größeren Format.

 

Damit ergänzen sich diese beiden Lernformate – Langstrecke und Sprint – und bilden ein perfektes Fundament für meine praktischen Tätigkeiten.

 

 

7. Woran misst Du Erfolg?

 

Natürlich auch an Zahlen – das bringt die Selbständigkeit auch immer mit sich. Wer etwas anderes behauptet sagt zumindest nicht die ganze Wahrheit.

 

Ich teile mein Wissen und meine Erfahrungen – im Austausch. Gegen anderes Wissen oder gegen Bezahlung. So funktioniert das. Wertschätzung kann man monetär und nicht monetär zeigen.

 

Ich mag den Umgang und die Interaktion mit Menschen, ich bin ständig mit Menschen unterwegs und gehe auf sie zu – thematisch ohne Berührungsängste. Aber wenn ich ein Projekt anstoße wünsche ich mir auch, dass andere auf den Zug aufspringen. Dass meine Ideen gesehen und diskutiert werden.

 

Ich kann mich sehr gut selbst motivieren; meine offene und neugierige Art bringt mir gleichzeitig viel Motivation entgegen. Selbst mit viel Arbeit kann ich mit selbst etwas Gutes tun – mit dem bunten Blumenstrauß neben dem PC oder dem Kurzurlaub zum Finale des neuen Buchs. An vielen Fäden gleichzeitig zu ziehen und parallel Projekte zu managen, darin bin ich erfolgreich. Und dann natürlich die Sichtbarkeit – wenn neue Menschen auf mich zukommen, weil sie von einem erfolgreichen Vortrag oder einer Veröffentlichung gehört haben. Das ist eine großartige Bestätigung.

 

 

8. Was sind Deine beruflichen Ziele kurz-, mittel-, langfristig?

 

In weiten Teilen lebe ich mein eigenes ideales Jobmodell.

 

Kurzfristig: in den letzten Zügen des neuen Buches nicht den Spaß an den kleinen Korrekturen, Feinarbeiten und dem letzten Schliff zu verlieren

 

Mittelfristig: Meine Vorstellung von flexiblen Arbeiten noch stärker im Unternehmen zu verankern. Da sind oft doch noch sehr feste Vorstellung von Arbeitszeit und Organisation verankert, obwohl wir alle intensiv in und mit agilen Teams und Tools arbeiten. Meine Ideen zu NewPay über das Buch in die Unternehmen hineinzutragen und in der Folge natürlich auch persönlich mit den interessierten Menschen zu arbeiten, individuelle und ganz konkrete Modelle in der Praxis zu erarbeiten und zu sehen, wie sie funktionieren.

 

Langfristig: eine organisatorisch inhaltlich sinnvolle Balance zwischen meinen Jobs leben zu können – klar, man kann nicht völlig frei von Strukturen und Rahmenbedingungen jede Woche entscheiden, ob man angestellt oder selbstständig arbeiten, Einzelkämpfer oder Teamplayer, Workaholic oder Weltenbummler sein möchte – aber schön wäre es schon.

 

Work Life Balance gibt es oder es gibt sie nicht. Das muss jeder für sich selbst entscheiden und die dann gewählte Balance auch gegen die Meinung anderer vertreten.

 

Ich möchte Zeit für die Dinge haben, die mich fordern, die mir Spaß machen und die mich lernen lassen. Und das mit Menschen, die mich und meine Arbeit wertschätzen. Das ist mein NewWork.

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