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Brückentagezeit

Ostern ist vorbei – willkommen in der Zeit der 4-Tage-Wochen.

 

Wie kann es eigentlich sein, dass wir in den nächsten Monaten, in denen es ja aus Arbeitgebersicht so gut wie keine „richtige Arbeitswoche“ gibt, genauso produktiv sind wie in der langen feiertagslosen Zeit von Januar bis Ostern?  Vielleicht sogar produktiver?

 

Fünf mehr oder weniger fundierte, nicht ganz ernst gemeinte, aber für den Arbeitsalltag der kommenden Wochen motivierende Thesen hierzu (in den Wochen mit Feiertag reicht das Befolgen von 3 bis 4 dieser Thesen):

 

1.       Mit dem langen Osterwochenende schalten wir endgültig auf Sommerzeit um. Und seitdem das Wetter wie jetzt am Wochenende auch noch mitspielt: Es ist morgens und abends beim Kommen und Gehen ins Büro hell – selbst bei längeren Meetings hat man zumindest einmal täglich das Gefühl, dass es Tageszeiten gibt.

 

2.       Wir freuen uns auf jeden Feiertag – und arbeiten bis dahin unbewusst ein bisschen schneller, um ein langes Wochenende zu nutzen, vor dem Wochenendverkehr auf der Straße zu sein, einen Grillabend zu planen oder endlich wieder draußen Sport zu treiben.

 

3.       Meetings sind nachweislich effektiver zum Sommer hin als zum Winter hin. Und auch wenn wir mit durchgehend klimatisierten Büros dem Körper vorgaukeln wollen, dass er das ganze Jahr hindurch gleich leistungsfähig zu sein hat, schafft er es doch immer noch, den Winterblues mit ins Büro zu bringen. Also freuen wir uns jetzt über die überstandene Frühjahrsmüdigkeit und echtes Licht.

 

4.       Wir arbeiten auf einen „Höhepunkt“ hin – den Sommer. Das macht uns agiler, treibt uns an und wir stecken uns selbst motivierender Ziele als in der Winterzeit (es muss immer der Winterspeck weg, der Sommerspeck wird einfach gegrillt).

 

5.       Wir haben bessere Laune. Das steckt das Team an und wir landen so idealer Weise in einer Aufwärtsspirale, die auch diejenigen mit antreibt, die am Brückentag die Stellung im Büro halten, dann aber aufgrund ausbleibender Telefonanrufe schnell mal den „Alltagskram“ abarbeiten und auch früher Feierabend machen können.

 

Das heißt umgekehrt aber nicht, dass dies im Winter genauso möglich wäre. Und wir wollen damit auch keinesfalls die These stützen, dass 4-Tage-Wochen die Lösung all unserer Work-Life-Balance-Diskussionen wären. Denn sobald wir uns an einen bestimmten Rhythmus gewöhnt hätten – und das wäre der Fall, wenn wir regelmäßig eine 4-Tage-Woche einführen würden – wäre dies eben kein besonderer Anreiz mehr.

 

Alle Diskussionen, die sich an bloßen Arbeitszeiten festhalten, ignorieren den Einfluss der individuellen Motivation und auch der individuellen Arbeitsgeschwindigkeit.  Und die braucht eben regelmäßig neue Impulse.

 

Kurz nach der Feiertagszeit im Juni kippt die These des positiven Einflusses von Licht und Sonne gepaart mit Feiertagen auf unser Arbeitsverhalten dann wieder. Dann wird es uns nämlich schon wieder zu heiß im Büro und bei Hitze haben wir ja direkt wieder ein Problem mit der Work-Life-Balance. Gut dass dann schon bald wieder die ersten Printen in den Regalen stehen und vielleicht schaffe wir es ja, dies als Impuls für effektive Projekte zum Jahresende zu nutzen…

 

 

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